Sonntag, 9. Dezember 2012

Chile - NP Torres del Paine & Puerto Natales

Nach einer traumhaften Zeit in Argentinien bin ich an Montag nach Chile in nach Puerto Natales aufgebrochen, um in Nationalpark "Torres del Paine" etwas zu trecken.

Da wir am Montag Abend recht spät mit dem Bus angekommen sind, haben wir uns neben unseren tollen Hostel - dem Erratic Rock - nur noch eine leckere Pizza und n Radler gegönnt, um dann für den nächsten Tag zur Vorbereitung unseres Tracks fit zu sein.

Nach einem unglaublich guten Frühstück wollten wir unsere Campingplätze buchen und etwas zu essen einkaufen, um dann den Tag zu genießen und eine kleine Einstiegs-Wanderung zum "Cerro Dorothea" zu machen. Doch leider waren alle Agenturen entweder zu oder einfach nicht auffindbar.
Also entschieden wir uns kurzfristig dazu die Wanderung vorzuziehen und das "15Uhr - Info- Meeting" zum "Torres del Paine" im "Basecamp" abzuwarten.
Gesagt getan fuhren wir mit dem Taxi zu dritt aus der Stadt zu einer kleinen Farm - dem Startpunkt zum "Cerro Dorothea".
Für 5.000 chp darf man nicht nur auf den Berg wandern sondern erhält nach der Tour noch einen heißen Kaffee mit Snack.

Durch die Weiden ging es erst flach zum Fuße des Berges und dann immer stetig bergauf über wunderschön blühende Bergwiesen mit bemoosten Baumstümpfen.

 Zu Schluss geht es dann durch einen typisch patagonischen Wald und von hier aus sind es dann nur noch wenige Meter bis ans Ziel - und das lohnt sich wirklich.
Hier bietet sich einem ein herrlicher Ausblick über Puerto Natales, die Fjorde und das Meer - genial.
 
 
 Wieder unten angekommen erwartete und in der Tat eine leckere Überraschung. Die alte Dame servierte uns selbst gebackenes Brot, Käse und Rhabarbermarmelade. Genau das richtige nach einer kleinen Tour.
Danach machten wir uns gut gestärkt auf ins "Basecamp" zum Meeting.
Und das wär wirklich gut. Alle Informationen die man zum wandern in diesem Nationalpark brauch erhält man hier.
So erfuhren Sucherin endlich wann wir wo was buchen können und machten uns dann schnell auf den Weg alles zu erledigen.
Nach einer Stunde war alles organisiert -Bus, Essen, Camping, ... - und sagr noch etwas der Ausblick genossen.
 So konnten wir uns entspannt wieder Pizza und Bier gönnen. (Die Pizza hier ist wirklich die Besten die ich je gegessen hab in Südamerika)

An nächsten Tag ging es dann früh um sieben los mit den Bus in den Park.
2-2,5 Stunden dauert die Fahrt bis zum Parkeingang, wo man dann erst mal seine 18.000 chp Eintritt berappen darf (der teuerste Park meiner Reise) und sich ein Sicherheitsvideo ansehen muss.
Hauptsächlich dreht es sich bei der Sicherheit um das Thema Feuer.
Kein Wunder ist denen doch letztes Jahr im Januar der halbe Nationalpark abgefackelt.
Also kein Feuer machen, Rauchen verboten und Kocher nur in angewiesenen Plätzen!
Nachdem die ganze Prozedur überstanden war ging es auf zum "Camping Las Torres", unserer ersten Übernachtungsstädte am Fuße des Wanderweges zu den bekannten "Türmen" / "Las Torres".
Mit Tagesgepäck ging es bei strahlendem Sonnenschein und warmen Temperaturen immer bergauf zu den "Torres".
Wunderschöne Gletscherflüsse, bunte Blumen und tolle Wälder säumten den Weg - und das war auch gut so, denn die Türme sieht man in der Tat erst, wenn man gaaaaaanz oben ist. 
 
  
 Und das heißt anstrengende 4 Stunden immer stetig bergauf. Die letzten 45min vom "Campamento Torres" zu den "Torres" sind die schlimmsten.
Wenn ich mir vorstelle hier mit einem 15kg Rucksack aufzusteigen, um hier zu campen (was man muss um den Sonnenaufgang zu sehen) - sag ich nur Hut ab.
Schon der Anblick der Torres ohne Sonnenaufgang lohnt sich. Mit Glück ohne Wolken ragen die Drei in den Himmel empor. Der kleinen grünen Gletschersee unterstreicht den Ausblick nochmal -wirklich schön und Glück die Türme ohne Wolken gesehen zu haben.
 
Denn schon wenige Minuten nach uns zogen die ersten Wolken heran und verdeckten die Spitzen.
Beim zurückgehen entdeckten wir dann noch einen Fuchs und waren ansonsten aber einfach froh nach 7,5 Stunden, 18km und 1000hm hoch und runter auf dem Campingplatz anzukommen. Hier erwartete uns dann ein warmes Essen und eine warme Kaminstube - perfekt.

In der Nacht haben wir dann in unserem Zelt gefroren wie die Schlosshunde. Nachts wird es um Park doch empfindlich frisch.

Aber nachdem am naechsten Morgen wieder die Sonne vom Himmel lachte ging es mit dem Bus weiter zur Haltestelle des Katamarans.
Um 12uhr setzten wir dann über den "Lago Poheo" über zur "Paine Grade Lodge". Ein traumhafter Blick und türkisblaues Wasser ließen diese Bootsfahrt zu einem echten Highlight werden.

 
 Von der anderen Seite aus hatten wir dann nicht den Luxus vom Vortag - wir mussten mit vollem Marschgepäck los, um vier geplante Stunden zum "Refugio Grey" direkt am Gletscher zu laufen.
Und nicht nur das Gepäck machte den Weg schwerer sondern auch der Wind.
 Windgeschwindigkeiten von 50-60kmh kontinuierlich mit Windböen von 70-80kmh ließen uns wandern wie vollgetrunken. Mal nach links mal nac rechts schmiss uns der Wind und wenn er grade lustig war ging es gar nicht mehr voran, denn man hatte Mühe sich überhaupt auf den Beinen zu halten.
Solchen Wind habe ich glaube noch nie erlebt.
Auf dem Aussichtspunkt zum "Glaciar Grey" - der Hälfte der Strecke - konnten wir nicht einmal gerade stehen sonst wären wir den Weg rückwärts hinuntergekugelt. Fast waagerecht mussten wir uns in den Wind stellen um ein Foto zu machen.

Hier mal ein Beispiel von zwei 80kg Männern. Jetzt könnt ihr euch vorstellen wie wir zwei Mädels da oben ausgesehen haben ;-)
Weiter ging es dann durch geschützten Wald, der halb abgebrannt und mit frischen grünen Pflänzchen übersät ist.
Schwarz mit frischem, saftigen Grün und bunten Blumen sieht wirklich gut aus.
Da stellt man sich die Frage, ob das Feuer wirklich nur Schaden war oder es nicht zur Schönheit des Tales beigetragen hat.
 Nach ca. 4 Stunden auf und ab sind wir dann endlich am Refugio angekommen. Mit so viel Wind zu laufen ist wirklich anstrengen.
Und da wir nicht noch eine Nacht frieren wollten, entschieden wir uns kurzfristig ein noch freies Bett im Refugio selbst zu nehmen.Eine sehr gute Entscheidung wie sich noch herausstellen sollte.
Ohne Gepäck ging es dann noch weiter Richtung Grey Gletscher.
Ein wahrer Traum den Gletscher und die vielen Eisschollen bei Sonnenschein glitzern und blau leuchten zu sehen. Ein toller Tagesabschluss!
 
 
 
 Zurück im Refugio hatten wir dann noch einen tollen Abend mit vielen interessanten Leuten und einem genialen Bergblick vom Esstisch aus.
In der Nacht waren wir dann noch doppelt froh um unser warmes Bett, denn draußen tobte ein Sturm mit Regen und Graupel. Einfach widerlich im Zelt - aber toll wenn man drin ist :-)

Am nächsten Morgen war allerdings aus mit der Freude, denn der Sturm hielt an und wir mussten die vier Stunden im Windgestöber zurückkehren. Eiskalt pfiff der Wind durch alles was wir anhatten. Nicht schön und der Ausblick war durch das Wetter leider auch eher grau...
Aber alles hat auch etwas Gutes. Da wir so froh und so schnell zurückgelaufen sind, entkamen wir nahezu dem Regen und kamen halbwegs trocken an.
Alle Wanderer die nach uns ankamen wären triefend nass - nicht schön, wenn man noch mindestens 3 Stunden aus den Park nach Hause braucht.

Zur Erholung schliefen wir am nächsten Tag einfach gemütlich aus und freuten und ab unserem warmen Hostel.
Und am nächsten Tag setzten wir noch einen drauf und gönnten uns einen Tag im Spa.
Sauna, Pool und ein genialer Ausblick entspannten uns und machten uns frisch für unser nächstes Erlebnis.
Morgen geht es auf mit der NAVIMAG-Fähre für 5 Tage durch die Fjorde Patagoniens.






1 Kommentar:

  1. Hallo Manu, tolle Touren die Ihr unternommen habt.
    Neben den beeindruckenenden Bildern sind es für Dich sicher prägenden Erinnerungen, vielleicht gerade weil es einige Male doch recht anstrenend war.
    Toll wie Du darüber berichtest und wir so Deine Reise miterleben können (:-)).
    Machs gut bleib gesund und weiterhin gute Reise
    Deine Ostdorfer

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