Dienstag, 27. November 2012

Peninsula Valdez

Am Montag früh um sieben sind wir gut in "Puerto Madryn" angekommen.
Noch guter Dinge zogen wir los um einen Mietwagen für die nächsten Tage zu suchen und auf die Halbinsel "Penninsula Valdez" loszustarten.
Doch das stellte sich dieses Mal als nicht ganz einfach heraus.
Erstens sind alle Mietwägen hier super teuer und zweitens gibt es in der ganzen Stadt fast keinen verfügbaren Wagen mehr.
Mit etwas Glück und Verhandlungsgeschick haben wir aber noch einen roten Flitzer ergattert und konnten mit leichter Verspätung starten.

Über die wunderschöne "Playa Doradillo" ging es Richtung "Puerto Pyramides"- die einzige Stadt auf der Insel. Schon auf dem Weg hatten wir das Glück einige Wale von weitem beobachten zu können. Sogar ein Stück Walzunge haben wir am Strand gefunden.





An der "Guardaparke" angekommen hat und fast der Schlag getroffen - 100Pesos Eintritt für Ausländer und dann auch noch 8Pesos zusätzlich weil wir einen Mietwagen haben - die spinnen doch die Argentinier.
Na ja egal, wir wollen die Wale ja sehen und dazu müssen wir auf die Insel.
Das Visitor Center entschädigte uns schon für den Eintritt. Informativ aufbereitet kann man sich hier über die Flora und Fauna der Insel erkundigen, sich wertvolle Tips geben lassen und ein Walskelett begutachten. Wer hätte gedacht das ein viertel des Wales "Ballena Franca" nur aus Kopf besteht...

Gut informiert düsen wir weiter zu dem geheimen Schlafplatz, den wir von einen Ranger genannt bekommen haben. Dem " Punta Padeles"!
Genau richtig zum Sonnenuntergang angekommen überzeugt und der Platz sofort. Und mit etwas Glück sollen wir hier morgen Wale direkt vor Ort beobachten können.





Und tataaaaa - nach einem unglaublichen Sternenhimmel in der windigen Nacht - konnten wir nach einiger Zeit tatsächlich zwei Wale beobachten.
Auf den Klippen stehend schwammen Mutter und Kind direkt auf uns zu - juhuuuuu!




Nachdem die beiden dann nach einiger Zeit abgetaucht sind, zogen wir weiter zurück nach "Puerto Pyramides" um die Wale vom Boot aus zu beobachten.
Da alle Touranbieter den gleichen Preis verlangen ( 370 Pesos) suchen wir uns einfach den Anbieter aus, der als nächstes abfährt und Platz hat - was leider auch nicht selbstverständlich ist.

Um 10:30uhr ging es dann auf aufs Meer hinaus - den Kapitän angeblinkt durften wir sogar oben auf das Führerhaus des Schiffes.
Schon nach kurzer Fahrt konnten wir die erste Mama mit Kind beim fressen beobachten.
Nachdem sie uns beide nach ca. 20min die Schwanzflosse gezeigt hatten - zogen auch wir mit dem Boot weiter. Zum einzig männlichen Wal den wir während unseres Aufenthaltes sehen sollten. Spielend und springend im Wasser war dies ein herrliches Schauspiel. Nur das fotografieren dieses Spektakels fällt mit einer normalen Kamera wirklich schwer :-)
Zum Schluss der Tour konnten wir länger Mama Wal Nr 2 mit Baby beobachten. Herrlich!!!







Von der Tierwelt euphorisch führen wir weiter zur Südspitze der Penninsula zur " Punta Delgada".
Hier hatten wir uns für eine Nacht den einzigen Luxus unseres Urlaubs gegönnt - das "Hotel Faro Punta Delgada".

Eine rießigen Seeelefanten Kolonie erwartete uns hier und es war einfach unglaublich spannend den rülpsenden, schnaufenden und rotzelnden Tieren zuzusehe - und das aus nächster Nähe.
Personen die nämlich nicht im Hotel übernachten, können die Tiere nur von einer Aussichtsplattform begutachten und nicht auf Tuchfühlung gehen.


 

 


 
Im teuren Preis von 240€ im Doppelzimmer war auch ein Ausritt inklusive. Nach einer stürmischen Nacht ohne Strom und Internet - ging es daher am nächsten Morgen erst einmal hoch zu Ross weiter.
Direkt an den Klippen entlang genossen wir den herrlichen Tag - der leider noch sehhhrrrr ärgerlich enden sollte.


  

 
 

Gut gestärkt und sportlich betätigt ging es weiter über die Insel zur Nordhälft.
Leider war diese nicht wirklich beeindruckend. Die Natur auf der Insel ist generell sehr eintönig und eher uninteressant - wenn man das dann 2-3 Stunden anschaut wird das ganz ziemlich schnell langweilig.
Tja und die vielen Inseltiere wollten sich uns auch nicht so recht zeigen. Wo sind denn nur die "Maras" (halb Hase halb Känguru), die Strauße mit ihren vielen Jungen, die Gürteltiere und die "Guanakos" (Spezielle Lamaart der Insel).
Kein einziges zu sehen....

Vor lauter Verzweiflung hielten wir dann an der "Estancia San Lorenzo" um Pinguine gegen Eintritt zu sehen. Doch was war das - 70Pesos für Einheimische und 280Pesos für Ausländer - da ist uns der Kragen geplatzt. Das vierfache ist einfach nur eine riesen Frechheit!!!

Also ratterten wir total enttäuscht weiter über die Schotterstraßen. Und wussten nicht wohin mit unserer Entäuschung.

Die zwei Maras und der Vogelstrauß mit seinen sechs kleinen Kids heiterten unsere Laune ein wenig auf, dich selbst nach einem Gürteltier und ein paar Guanakos hatte die Insel nun einen faden Beigeschmack für uns. Und es sollte noch schlimmer kommen.
Guanakos
Strausse
Maras

Am unserem Ziel den Strand "Villadla"(?) angekommen wurden wir kurz euphorisch. Der Platz wurde uns als Geheimtipp genannt, um Orcas zu sehen und da tummelte sich was im Wasser - nach dem enttäuschenden Nordtteil wäre das ja die Wiedergutmachung gewesen. Dich "leider" waren das "nur" normale Wale - aber davon gleich fünf auf einmal. Direkt von der Küste aus zu beobachten - echt klasse!
Doch hier trafen wir auch ein argentinisches Pärchen, die uns erzählten, dass wir eh es der Highlights der Insel verpasst haben. Nämlich die Pinguine - umsonst und ohne zusätzlichen Eintritt und zum greifen nah.
Da wir uns dieses Erlebnisse nicht entgegen lassen wollten, fuhren wir spät abends kurz vor Sonnenuntergang und mit den letzten Spritreserven nochmal Richtung Ostseite der Insel. 85km Schotterstraßen und überall springende Guanakos - uiiiii - ob das die richtige Entscheidung war???

Total tot und 1km vor dem Ziel hielt uns dann ein Rangerfahrzeug an.
"Es sei hier nicht erlaub wild zu campen und schon gar nicht im Park. Wir müssen jetzt sofort zurückfahren nach Puerto Pyramides"
AHHHHHHHHHHHHHHHHHH
Keinerlei Diskussion half mit diesem "unglaublich netten und hilfsbereiten Ranger". Das uns der Ranger im Visitor Center uns genau das Gegenteil erzählt hat, war im völlig gleich und er bezeichnete uns noch als Lügnerinnen. Was hätten wir den anstellen können - nen Pinguin klauen???
Der ließ uns doch tatsächlich mitten in der Nacht, total übermüdet auf der Schotterstraße voller Tiere, 85km zurückfahren.
Von der angekündigten sicheren Begleitung, war nach der Hälfte der Strecke nichts mehr zu sehen - einfach aus den Staub gemacht hatte sich "Jorge"- nämlich als er sich sicher war, dass wir spritmäßig nicht mehr zurück kommen würden.
SCHIMPFWORT, SCHIMPFWORT, SCHIMPFWORT!!!!

Tja mit dröhnendem Kopf, platzte unser Traum die Pinguine zu sehen und wir verbrachten eine Horrornacht mit Sturm, bellenden Hunden und starken Kopfschmerzen auf dem Parkplatz von Puerto Pyramides.

Am nächsten Tag fuhren wir dann enttäuscht nach Puerto Madryn zurück, um unsere Weiterreise anzutreten.
Ein paar nette Tage mit etwas Beigeschmack - da kann ich nur sagen auf geht's nach El Calafate - Berge wir kommen.

2 Kommentare:

  1. da hast du dich jetzt aber ganz schön zusammen gerissen mit deiner Berichterstattung! Die Fassung mit den original Schimpfwörtern hat mir besser gefallen ;-)
    Lass dich da unten nicht ärgern, zieh dich warm an und pass auf dich auf Süße!
    KISSES TO USHUAIA!

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Manu, wir sind mit den woouuuu´s und suuuper gar nicht mehr fertiggeworden als wir diesen Bericht gelesen haben. Unglaublich was ihr alles seht und erlebt. Wie so oft im Leben gibt es bei "viel Licht auch Schatten", toll wie ihr aus jeder Situation das Beste macht.

    AntwortenLöschen